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Mit der Reform des Schulgesetzes von 2009 (loi du 6 février 2009) ist der traditionelle Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule um einen zusätzlichen Akteur erweitert worden.

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Beschreibung

Mit der Reform des Schulgesetzes von 2009 (loi du 6 février 2009) ist der traditionelle Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule um einen zusätzlichen Akteur erweitert worden. Als erstzuständige Erzieher des Kindes wird nun eine gesetzliche Grundlage für die Eltern geschaffen, die sie in Schul- und Unter-richtsorganisation und -ablauf stärker einbindet und als „neue“ Partner im traditionell institutionalisierten Zweierbund zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen ausweist. Diese bildungspolitische Maßnahme ist Ausdruck der Bereitwilligkeit seitens der Politik, die Verantwortung in Bildungs- und Erziehungsfragen künftig stärker teilen zu wollen.

Im Einführungsbeitrag erläutert Thomas Köhl die Vorbehalte, die auf beiden Seiten existieren und eine Kooperation zwischen den beiden Lebenswelten des Kindes auf Augenhöhe erschweren können. Die Re-form des Schulgesetzes hat auch die Elternvertretung in der Grund- und Sekundarschule institutionalisiert. Im Interview erklärt Jutta Lux-Hennecke, Präsidentin der Fédération des Associations des Parents d’Élèves (FAPEL), wieso die Bildungspartnerschaft noch nicht in der luxemburgischen Schulkultur angekommen ist und inwiefern diesbezüglich schon bei der Lehrerausbildung anzusetzen wäre. Im Interview skizziert der Bildungswissenschaftler Daniel Tröhler die historische Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrkräften. Déborah Poncelet, Christophe Dierendonck, Giovanna Mancuso und Sylvie Kerger  stecken in ihrem Beitrag den gesetzlichen Rahmen der Partnerschaft zwischen Elternhaus und Schule ab und verweisen auf die positiven Effekte einer stärkeren elterlichen Beteiligung an Schulfragen auf Leis- tung, Motivation, Fleiß, Sozialverhalten und Anpassungsfähigkeit ihrer Kinder und deren allgemeinen Einstellung zur Schule. Das Gesetz definiert die Eltern zwar als „Partner“, formuliert aber keine konkre-ten Aufgabenbereiche. Mélanie Troian liefert konkrete Ansätze, wie Eltern den Schulerfolg ihrer Kinder fördern und so soziale Ungleichheiten auffangen können. Wenn Eltern zu Lehrer*innen werden bzw. wie Lernen ohne Schule auskommt, beschreibt Samra Cindrak am Beispiel des Homeschooling in Luxemburg.  Luc Belling und Marc Birchen liefern aufschlussreiche Daten zum Thema Bildung in Luxemburg. Anette Schumacher und Christel Baltes-Löhr stellen die Forschungsergebnisse ihrer Studie über die subjektiv empfundene Zufriedenheit der Eltern mit dem institutionellen Betreuungsangebot konventionierter Tages-stätten in Luxemburg vor.

Angenehme Lektüre wünscht

Samra Cindrak (forum-Redaktion)

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